Chronik

50 Jahre Wiedergründung DJK Balzfeld

Auch wenn die DJK Balzfeld in Jahr 2004 ihr 50 jähriges Vereinsjubiläum feiert, darf man einen Rückblick nicht nur auf die letzten 50 Jahre reduzieren. Die Geschichte des Vereins beginnt wesentlich früher, denn bereits im Frühjahr 1921 ließ Anton Ronellenfitsch durch die Ortsschelle alle Balzfelder Fußballfreunde zur ersten Versammlung ins Gasthaus „Zur Krone“ einladen.

Etwa 20 junge Leute beschlossen an diesem 28.04.1921 auch in Balzfeld einen Fußballverein ins Leben zu rufen, den VfB Balzfeld.
Die Leitung des am Anfang nur aus einer Fußballmannschaft und einigen Freunden bestehenden Vereins übertrug man Valentin Reißfelder.
Josef Waldmann übernahm die Arbeit des Schriftführers und Anton Ronellenfitsch wurde Sport- und Spielwart. Da zunächst noch kein Sportplatz zur Verfügung stand, musste man sich mit Privatspielen auf abgeernteten Wiesen (Schleim und Kreuzweisen) begnügen, oder man spielte auswärts.
Doch diesem Zustand musste unbedingt abgeholfen werden, denn öfters kam es vor, dass die verärgerten Eigentümer die Torstangen herausrissen und über Nacht fortschafften; einmal sogar konnte ein Spiel gegen eine auswärtige Mannschaft nicht beendet werden, weil der Feldhüter die Tore während des Kampfes gewaltsam entfernte.

Am 11.08.1921, einem heißen und sehr trockenen Sommertag, hielt der junge Verein seine erste größere Veranstaltung ab. Nachdem man nachmittags gegen Tairnbach ein Freundschaftsspiel ausgetragen hatte, war am Abend öffentlicher Tanz. Und gerade deswegen wurde auch kräftig geschimpft: Fußball und Tanz, das war den „Alten“ des Guten doch zuviel. Aber auch hier blieb den Tapferen das Glück treu: Gegen Abend kam ein schweres Gewitter auf und alles strömte in den Tanzsaal. Dieser Tag brachte dem jungen Verein einen beachtlichen Kassenüberschuss.

Um zu einem geeigneten Sportplatz zu kommen, verhandelte man mit den hiesigen Bauern über verschiedene Möglichkeiten. Doch zunächst ohne Erfolg.
Viele Hindernisse stellten sich dem unermüdlich suchenden Sportwart Anton Ronellenfitsch entgegen. Nach mehrmaliger Vorsprache beim Domänenamt Heidelberg erklärte man sich dort bereit, die Stockwiesen zwar nicht an den Verein direkt, aber doch an die Gemeinde Horrenberg zu verpachten.
Doch Bürgermeister Merkel sowie der Ortsgeistliche Pfarrer Hammerich, der immer öfter von den „Wiesenbolzern sprach, waren damit nicht so recht einverstanden.
Im Kampf wuchs die Mitgliederzahl immer mehr an und durch die tatkräftige Unterstützung von Hauptlehrer Schindler und der hiesigen Gemeinderäte, die sogar eine Eingabe an das Ministerium für Kultus – und Unterricht machten, kam der VfB Balzfeld zu guter Letzt doch noch zum gewünschten Spielfeld zwischen Balzfeld und Horrenberg.
Am 28.05.1922 wurde dieser Sportplatz im Rahmen eines Fußballturniers eingeweiht, an dem folgende Vereine beteiligt waren:
VfB Rauenberg, FC Herta Mühlhausen, FC Zuzenhausen und der Turn- und Sportverein Hoffenheim. In der folgenden Zeit erreicht die junge Balzfelder Mannschaft schöne Erfolge, doch musste der noch junge Verein erste Rückschläge verkraften, da im folgenden Jahr aus beruflichen Gründen der verdiente Sport- und Spielwart Anton Ronellenfitsch und der 1. Vorstand Valentin Reißfelder ihr Heimatdorf verlassen mussten.

Die Inflation 1923 brachte den Verein um seinen gesamten Kassenbestand, nur er Sportplatz bleib erhalten, den dann die Gemeinde ganz übernahm. Der Sportbetrieb konnte nur noch mit einer Jugendmannschaft aufrecht erhalten werden. Nach einer kurzen Unterbrechung der aktiven Tätigkeit erholte sich der VfB im Jahre 1926 wieder. 1927 schloss man sich den Süddeutschen Fußballverband an.

Damals war zunächst Joseph Fischer, bald darauf Florian Maier Vorstand, Richard Reißfelder Schriftführer und Valentin Reißfelder Kassier. 1926 / 27 spielte man in der Verbandsrunde des Elsenzgaus mit, blieb jedoch am Tabellenende hängen. In der Spielrunde 1927 / 28 übernahm Alois Reißfelder und später Alfons Reißfelder die Vorstandschaft. Die anderen Vorstandsmitglieder blieben im Amt. Der Erfolg der hervorragenden Kameradschaft bleib nicht aus. So konnte bei der Platzeinweihung in Eschelbronn der VfB Balzfeld den in die A – Klasse aufsteigenden SC Siegelsbach mit 1 : 0 schlagen und den 1. Preis mit nach Hause nehmen.
Im Sommer 1928 veranstaltete der VfB ein schönes Fußballturnier, an dem mehrere Gastvereine teilnahmen.
Die nächste nennenswerte Begebenheit geschah im Jahre 1931. Dem Verein drohte eine empfindliche Geldstrafe mit Platzsperre. Da dies der VfB nicht hätte verkraften können, trat er aus dem Süddeutschen Fußballverband aus und stellte seinen Spielbetrieb ein.

Etwa zur selben Zeit gab es in Balzfeld bereits einen katholischen Jungmännerverein der eine Schülermannschaft betrieb. Mit dieser Mannschaft und einem Teil der ehemaligen VfB´ler konnte unter der Leitung von Wilhelm Reißfelder schließlich im Frühjahr 1932 der DJK – Sportverein ins Leben gerufen werden.
Neben Fußball wurden zur Abwechslung des öfteren gemeinsame Wanderungen und Rad-Touren unternommen.
Beseelt vom echten DJK-Geist und unter der Führung von Wilhelm Reißfelder, erreichte die 1. Mannschaft in der Verbandsrunde 1932 / 33 schließlich die Meisterschaft und konnte erstmals in die A-Klasse aufsteigen.
Unter dem immer stärker werdenden Druck der Nationalsozialisten hatte die DJK in dieser Phase so manche Schikane zu überwinden die dem Verein und neben ihm dem Dekanats- und Vereinspräses manche unnötige Arbeit und Sorge bereitete bis letztlich im Jahre 1934 die DJK Balzfeld verboten, der bescheidene Kassenbestand, der Wimpel und die Bälle eingezogen wurden.
Doch im stillen ging die Arbeit der DJK unter de Leitung von August Reißfelder bis 1935 noch weiter.

1934 – wieder VFB Balzfeld

Angefeuert durch die Erfolge der letzten Jahre lebte die Freude am Sport in Balzfeld weiter. Unter dem alten Vereinsnamen VfB Balzfeld schloss man sich wieder dem Süddeutschen Fußballverband an. Der neuen Vorstand Richard Reißfelder mit Stellvertreter Bernhard Fischer, dem Schriftführer Bernhard Ronellenfitsch und dem Kassier Robert Fröhlich begann mit einer gemischten Jugend die Meister wurde. In der nächsten Verbandsrunde belegte diese Mannschaft hinter Mauer, Baiertal und Eppingen den vierten Platz der Senioren und konnte an den Aufstiegsspielen teilnehmen. Wenn sie auch nicht die A-Klasse erreicht, so verdiente die Leistung der Mannschaft dennoch volle Anerkennung.

Im Sommer 1936 wurde das erste größere Fußballturnier auf dem hiesigen Sportplatz ausgetragen, an dem immerhin 20 Mannschaften teilnahmen. Das Repräsentationsspiel bestritten der VfB Wiesloch und Östringen. Bis zum Kriegsausbruch war der VfB Balzfeld immer in der oberen Tabellenhälfte zu finden, obwohl die Mannschaft durch Arbeitsdienst und Wehrmacht geschwächt war. Während des Krieges kam der Spielbetrieb gänzlich zum Erliegen.

Nach dem zweiten Weltkrieg spielte Balzfeld ab 1946 gemeinsam mit Horrenberg, denn viele Sportkameraden kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück, oder kehrten erst Jahre später aus der Gefangenschaft in die Heimat zurück. Die SG Horrenberg-Balzfeld bildete zu diesem Zeitpunkt eine starke Mannschaft.

1947 wurde der Balzfelder Josef Schodrock Vorstand des Vereins. Da nun immer mehr Balzfelder Spieler in die erste Mannschaft hineinwuchsen und die Unzufriedenheit auf beiden Seiten wuchs, entschloss man sich von Balzfelder Seite in einer Versammlung am 18.01.1948 zur Trennung von der SG Horrenberg.

In dieser, von den damaligen Besatzern genehmigten Zusammenkunft, unterschreiben 52 Balzfelder Sportfreunde einen Antrag an den Sportbeauftragten des Kreisens mit der Bitte um einen eigenen Sportverein in Balzfeld. Dem Antrag wurde am 28.02.1948 stattgegeben. Die anschließende Wahl bracht folgende Vereinsführung für den neuen VfB Balzfeld:

Vorstand Karl Epp, 2. Vorstand Alfons Reißfelder, Rechner Hubert Ronellenfitsch, Schriftführer Georg Rössler und Sportwart Josef Schodrok.

Im Verlauf des Jahres 1948 stieg die Zahl der Mitglieder auf 72 an. Um die Vereinskasse etwas aufzumöbeln veranstaltete man gelegentlich Tanzabende.

Am 08.08.1948 wurde der Vorstand umgebildet und bestand nun aus:

1. Vorstand Alfons Reißfelder und 2. Vorstand Karl Epp. Schriftführer Ludwig Blum. Rechner Hubert Ronellenfitsch, Sportwart Bernhard Waldmann.

In der Generalsversammlung am 05.12.1948 im Gasthaus „Zur Krone“ wurde Bernhard Fröhlich zum 1, Vorstand gewählt. In diesen Jahren nahm eine Senioren- und eine Jugendmannschaft mit wechselndem Erfolg an den Verbandsrunden der B-Klasse teil.

Bei Turnieren und Freundschaftsspielen, von denen damals sehr viele ausgetragen wurden, schnitten die VfB-Spieler durchweg besser ab.

Im Sommer 1951 wurde Paul Schodrock zum 1. Vorsitzenden gewählt, Florian Maier zum stellvertretenden Vorsitzenden, Albert Ronellenfitsch zum Schriftführer und Hugo Ronellenfitsch zum Rechner. Bernhard Waldmann blieb Sportwart. Leider ließ nun das sportliche Interesse der aktiven Spieler nach, und die Beiträge waren nicht mehr hereinzubekommen. Unter diesen Umständen wunderte sich niemand mehr, dass in einer letzten Versammlung an 06.02.1952 einstimmig beschlossen wurde, die aktive Tätigkeit vorerst einzustellen.

Hier gebe ich das Protokoll dieser Sitzung im Wortlaut wieder:

„Unsere Geldmittel zwingen den Geschäftsbetrieb zur Zahlungsunfähigkeit. Es können keine termingerechten Beiträge gezahlt werden und nach dem Schreiben vom Verband droht dieserhalb sowieso eine Sperre. Aus diesen Gründen haben wir uns entschlossen, die Vereinstätigkeit einzustellen“.

1954 – Wiedergründung der DJK Balzfeld

Selbstverständlich war mit der Auflösung des VfB Balzfeld die Freude am Sport und Spiel nicht erloschen. Außerdem gab es in Balzfeld seit 1950 wieder einen katholischen Jungmännerverein, dessen Mitglieder neben der religiösen und kulturellen Weiterbildung auch den Sport pflegten, insbesondere Leichtathletik, Tischtennis und Fußball.

Gerade das Tischtennis war es welches damals mit Begeisterung gespielt wurde.

Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft wie Emil Keller, Vinzenz Ronellenfisch, Pius Ronellenfitsch und Bernhard Waldmann um nur einige zu nennen, brachten zusätzliche Begeisterung und Können für diesen Sport mit.

War dies auch nur wenig, so sollte aus diesen Anfängen später dennoch wieder ein richtiger Sportverein hervorgehen.

Eine Tischtennisplatte, in der Schreinerei Reißfelder aus Sperrholz hergestellt, stand kurzeitig im Gasthaus Adler zur Verfügung. Mit Erlaubnis von Alois Knopf konnte die Platte dann jedoch im Wachthäuschen untergebracht werden. Tatkräftige Unterstützung erhielten die jungen Tischtennisspieler wie Albert und Hugo Ronellentisch, Robert und Alfons Knopf, Hans Ruis und andere von Pater Valentin aus Bad Wimpfen und nicht zuletzt von dem inzwischen in Balzfeld tätigen Pfarrer Englert. Er war es auch, der zusammen mit Baumaterial für das Jugendheim, Tischtennisplatten von den amerikanischen Besatzungsmächten aus Mannheim nach Balzfeld bringen ließ.

Überhaupt war es der Bau des Jugendheims im Jahre 1953, mit dem das sportliche Interesse stärker anwuchs, zumal die jungen Menschen nun ein Heim hatten. So hielt man im Januar 1954 schon eine Versammlung ab, mit dem Ziel, die Sportfreunde in einem Verein zu sammeln.

Gelang dies nicht auf Anhieb, so konnte man doch in der am 07.07.1954 ins Jugendheim einberufenen Versammlung den Beschluss zur Wiedergründung der früheren DJK Balzfeld fassen. Motor für die Vereinsgründung war der unermüdliche Albert Ronellenfitsch, der in diesen Anfängen auch die Arbeit des Vorstandes und Schriftführers übernahm. Tischtenniswart wurde Reinhard Reißfelder, Kassenwart Hugo Ronellenfitsch und Beitragskassier Robert Knopf. Durch eifriges Training gelang es dann noch an der Tischtennis-Verbandsrunde 1954/55 teilzunehmen.

Trotz der damals harten Zeit bildete der junge Verein und die Tischtennismannschaft einen starken Zusammenhalt. Kein Spiel musste abgesagt werden. Zu Auswärtsspielen, die alle im Raum um Heidelberg stattfanden, fuhr man mit dem einzigen größeren Fahrzeug am Ort, dem VW-Bus von Alois Ronellenfitsch. Und wenn die Not groß war, dann musste auch schon mal der Seitenwagen von Albert Ronellenfitsch als Transporter für mehrere Personen herhalten.

Auch Fußball wurde inzwischen gespielt. Der „Balzfelder Sportplatz“ befand sich in dieser Zeit noch zwischen dem heutigen Clubhaus der SG Horrenberg und dem Ortschaftshaus. Die ersten Freundschaftsspiele wurden mit der TSG Hoffenheim ausgetragen und so mancher Spieler musste sich zu diesen Spielen regelrecht von zu Hause wegstehlen. Obligatorisch wurde der Weg nach Hoffenheim und wieder zurück mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt 33 Mitglieder.

Am 12.04.1956 entschloss man sich in einer Versammlung im Gruppenzimmer des Jugendheimes die DJK Balzfeld offiziell um eine Fußballmannschaft zu erweitern.

Die neue Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:

Vorstand Fritz Ronellenfitsch 2. Vorstand Georg Rössler, Rechner Hugo Ronellenfitsch, Schriftführer Albert Ronellenfitsch.

Mit nunmehr 45 Mitgliedern konnte man zwei Mannschaften an den Gruppenspielen teilnehmen lassen.

Die erste Teilnahme an der Verbandsrunde der Staffel II in der B-Klasse fand in der Spielzeit 1956/57 statt. Als Neuling belegte die DJK Balzfeld mit 32:104 Toren und 11:37 Punkten den 13. und damit letzten Tabellenplatz.

Da nur die wenigsten Spieler und auch Schlachtenbummler in diesen frühen Jahren motorisiert waren, wurden die Auswärtsspiele mit einem Bus der damaligen Nebenbahn angefahren. Für einen Unkostenbeitrag von 1,00 DM reiste so auch eine sportbegeisterte Zuschauerschar zur Unterstützung mit. Die damals teilweise hohen Niederlagen drückten die gute Stimmung bei der Heimfahrt nur unwesentlich. Mit stimmungsvollen Liedern wurde eine bessere Zeit herbeigesungen.

In der Generalversammlung im Januar 1957 wurde Friedolin Reißfelder zum 1. Vorstand gewählt, Hermann Reißfelder zu dessen Vertreter, Albert Ronellenfitsch zum Schriftführer, Hugo Ronellenfitsch zum Rechner, Franz Fuchs zum Beitragskassier und Bernhard Waldmann zum Spielwart. Tischtennisabteilungsleiter blieb Reinhard Reißfelder.

Nach den Anfangserfolgen der letzten Jahre legte sich die DJK Balzfeld mit tatkräftiger Unterstützung ihres geistlichen Beirats, Hochwürden Pfarrer Englert, nahe dem Dorf einen neuen Sportplatz zu, der 1958 mit einem Fußballturnier eingeweiht und 1960 mit einer Beleuchtung versehen wurde. Auch in religiöser Hinsicht war man in diesen Jahren nicht untätig. So waren die jährlichen Einkehrtage der DJK-Kreisgemeinschaft erfreulicherweise gut besucht.

Unter der guten Vereinsführung von Fridolin Reißfelder (1956 – 1961) konnte 1960 erstmals eine Schülermannschaft eingesetzt werden, während der Tischtennisabteilung der Aufstieg in die A-Klasse gelang.

Mit der Verlegung und Begradigung der Kreisstraße nach Horrenberg, aber auch mit der Auseinandersetzung mit den Horrenberger Sportlern, musste dringend eine bessere Platzsituation geschaffen werden. Mit Unterstützung von Herrn Pfarrer Englert und Herrn Dr. Buding gelang es Dorfnähe einen eigenen Sportplatz (gepachtete Wiesen) anzulegen. Wenn auch schon jetzt ein Raum fehlte, in dem sie die Spieler wenigstens waschen konnten, so verfügte die DJK Balzfeld jetzt unstrittig über IHREN Sportplatz. Eine zeitlang stelle der „Kronenwirt“ eine Wanne voll Wasser in den Hof und später ins Gruppenzimmer im Jugendheim. Die Schiedsrichter durften sich im „Adler“ umziehen. Dann richtete die DJK den früheren Schlachtraum der Metzgerei Franz Reißfelder (bei Familie Mauz) her. Immerhin hatte man jetzt einen Blechtrog mit Wasserhähnen. Der Raum war den Fußballern vorbehalten und konnte sogar abgeschlossen werden. Schon im Jahre 1959 wurde der Sportplatz mit einer Beleuchtung versehen. Der Schaltschrank für die Elektrik wurde in diesem Waschraum untergebracht. An den Spielen die im Rahmen eines Turniers zu diesen Anlass durchgeführt wurden, nahmen unter anderem auch Herr Pfarrer Engler und Herr Dr. Buding teil.

Dies sollte jedoch nur ein Schritt auf dem Weg zu einem eigenen Vereinsheim darstellen.

Um auch den menschlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, ließ der damalige Vorsitzende, Willi Fuchs, an einem Montag vor dem Fußballturnier im Jahre 1964 Baumaterial bestellen. Bereits am Dienstag waren die Fundamente gegossen, am Mittwoch und Donnerstag wurden die Wände hochgezogen. Noch ohne Eternitdach, aber provisorisch mit einer Plane eingedeckt, standen Umkleide und Toilette bereits am Wochenende zur Verfügung. Auf einem Ölofen konnte Wasser heiß gemacht und der Raum beheizt werden. Im Viehstall von Hermann Reißfelder konnte Wasser angeschlossen werden, so das in den Trögen aus dem alten Waschraum auch „fließend Wasser“ vorhanden war.

Die Hütte, aber auch der Sportplatz konnte jedoch kein Dauerzustand bleiben. Jährliche musste der Platz mit Sand aufgefüllt werden, um die zahlreichen übers Jahr entstandenen Wasserlöcher zu schließen. Außerdem war das vorhandene Spielfeld zu klein und auch zu nah an den direkt angrenzenden Gärten.

Albert Ronellenfisch stellte deshalb im Jahre 1967 einen Antrag für einen neuen Sportplatz an die Gemeinde Horrenberg. Bürgermeister Hugo Epp hatte noch ein Jahr zuvor bei der Feier zur 10-jährigen Wiederaufnahme des Balzfelder Fußballsports im Jugendheim versprochen: „Die Sache muss so bald als möglich in Angriff genommen werden.“ In der Generalsversammlung am 06.Januar 1970 wurde dann eingehend über einen neuen Platz diskutiert und nahezu einstimmig Schleimwiesen entschieden.

Diese Entscheidung war damals sogar dem Tagblatt einen Artikel wert, das unter der Überschrift „Ein neuer Sportplatz – ein bescheidenes Klubhaus wert. Auch die Rhein-Neckarzeitung berichtete mit der Überschrift „DJK Balzfeld braucht Sportplatz“ über diese denkwürdige Generalversammlung.

In der Folge versucht die Gemeinde vergebens die nassen Wiesen zwischen dem Tabakschuppen und der Autobahn anzufüllen und trocken zu legen, denn für einen neuen Sportplatz hatte die Gemeinde kein Geld. In der Folge geisterten den Verantwortlichen dann noch verschiedene Varianten durch den Kopf. Links vor der Autobahn Richtung Tairnbach hätte das ehemalige Gelände der „Autobahnstadt“ zur Verfügung gestanden, welches nach der Beendigung des Autobahnbaus in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden musste. Da es sich hierbei aber um wertvolles Ackerland handelte wurde dieser Standort recht schnell verworfen. Eine weitere und interessante Alternative bot sich hinter der Autobahn mit dem heutigen Gelände des Hundeplatzes an. An dieser Stelle mussten einige Grundstücke nach dem Bau der Autobahn aufgeschüttet werden. Eine eigens hierfür einberufene Vorstandsitzung mit den Balzfelder Gemeinderäten lehnte dies Alternative jedoch ab, wie nicht sichergestellt war, dass Wasser Abwasser und Strom nachträglich durch die Autobahn verlegt werden dürfen.

Eine dritte Variante war, einen Hartplatz in Richtung Horrenberg, vor der Grundschule anzulegen, der bei Schlechtwetter auch der SG Horrenberg als Ausweichplatz dienen sollte.

Diese Lösung spuckte natürlich vielen, als Ideallösung durch die Köpfe, könnten man damit doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und ein Sportgelände und ein Klubhaus für zwei Vereine zu Verfügung stellen.

Diese Gedanken stießen natürlich auf Widerstand in Balzfeld wo man ein eigenständiges Vereinleben führen wollte. Mit diesem eisernen Willen wurden am 17.05.1972 Bürgermeister Erhard Greulich, Ortsvorsteher Hugo Epp und die Ortschaftsräte konfrontiert.
Damit stand letztlich nur noch ein vernünftiger Standort zur Verfügung: „Die Schleimwiesen“.

Zunächst ließ die Gemeinde Dielheim im Jahre 1973 das Rasen-Spielfeld angelegt.
Rechtzeitig zur Platzeinweihung im Frühjahr 1975 konnte schließlich auch die Aschenbahn und der Trainingsplatz fertig gestellt werden.
Um den Rasenplatz regelmäßig bewässern zu können wurde eine Beregnungsanlage eingebaut, die über einen Brunnen aus dem angrenzenden Bächlein versorgt wird.

Mit der Herrichtung des Sportplatzes wurde gleich die nächste Aufgabe vorbereitet und die Baugrube für das Klubhaus ausgehoben. Architekt Buding hatte zunächst vorgesehen das Vereinsheim auf der Dorfseite zu errichten. Die Vorstandschaft war jedoch anderer Meinung und beharrte vehement auf dem heutigen Standort.

Damit stellte sich die Vereinsführung und mit ihr die „DJK-Gemeinde“ ihrer größten Aufgabe.
Nachdem man sich für eine Planung entschieden hatte und die Kosten für das Gebäude ermittelt waren, galt es stolze 300.000 DM zu finanzieren.
Eine Reduzierungen des Bauvolumens wurde recht schnell ausgeschlossen, so dass sich die Vorstandschaft nunmehr um die Umsetzung zu kümmern hatte.
Vorsitzender Werner Blum ging deshalb mit einem Bettelbrief an die Öffentlichkeit und bat nicht nur um Geldspenden, sondern auch um die Mitarbeit bei der gewaltigen Aufgabe.

Bis am 25.10.1974 der „Rote Punkt“ erteilt werden konnte, waren immerhin das Fundament gegossen und die Außenwände teilweise hochgezogen.

Etwas Verwirrung entstand im Frühjahr 1975. War das Klubhaus zunächst mit einem Flachdach geplant, so diskutierte man jetzt über ein Satteldach, ergäbe sich unter dem Dach doch weitere nutzbare Fläche. Architekt Buding plante hierauf um und als letztlich das Dachholz bestellt werden musste, entschied sich die Vorstandschaft schließlich für das Flachdach.

Das gesteckte Ziel konnte mit der Nutzung des Klubhauses konnte, wenn auch noch nicht komplett fertiggestellt, zur Sportplatzeinweihung im Juni 1975 dann auch erreicht werden.

Nach dem Sportfest war dann etwas die Luft rau, zumal der Motor des ganzen, Werner Blum, krankheitsbedingt ausfiel. Sein Stellvertreter Robert Reißfelder übernahm nun die Initiative koordiniert die Arbeit.

Am 18.Juni 1977 konnte das Klubhaus schließlich auch hochoffiziell seiner Bestimmung übergeben werden.

Zum Bau des Klubhauses noch einige Zahlen.

Kosten:
ca. 350.000 DM davon
ca.   90.000 DM Zuschuss vom Regierungspräsidium
ca.   51.600 DM Zuschuss vom Rhein-Neckar-Kreis
ca.   30.000 DM Zuschuss vom erzbischöflichen Ordinariat
ca.   18.000 DM Zuschuss vom Badischen Sportbund
ca.     7.000 DM Geldspenden

Außerdem halfen Spenden der Adlerbräu und des MGV Konkordia Balzfeld das Unternehmen „Klubhaus“ zu einem glücklichen Ende zu führen.

Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Arbeitseinsätze die von Mitgliedern und Freunden der DJK Balzfeld bei den Bauarbeiten erbracht wurden.
Mit über 6.500 Arbeitsstunden wurde hier einmaliges vollbracht. Dass dabei mit immerhin 1.540 Stunden der damalige Vorsitzende Werner Blum herausragte, spricht für sich und ist auch nach 27 Jahren noch erwähnenswert.

Nach nahezu 20 Jahren musste das Rasenfeld den schlechten Bodenbedingungen Tribut zollen und wurde von der Gemeinde Dielheim erneuert. Die DJK verlegte ihre Heimspiele während der Bau und Wachstumsphase des neuen Spielfeldes auf den zwischenzeitlich erstellten Ausweich-Rasenplatz bei der Schule in Horrenberg.

Mit voranschreitender Zeit wuchsen die Fußballer der ersten Stunde altersbedingt aus dem Seniorenkader, doch war die Liebe zu aktiven Fußball damit noch nicht erloschen. Am 21.01.1968 wurden deshalb 28 Aktive oder ehemalige Aktive die das 30. Lebensjahr erreicht hatten zu einer Zusammenkunft eingeladen. Diese Zusammenkunft war ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte, denn mit der Gründung der „Alt – Herren – Mannschaft erhielt der Verein weiteren Zuwachs. Unter dem Motte „Fairness und Sport vor Sieg“ wurden ab dem 23.03.1968 eigenständige Trainingseinheiten absolviert und Freundschaftsspiele ausgetragen. Spielführer- und Betreuerfunktion in den Anfangszeiten übernahmen Reinhard Reißfelder und Hans Wormer.

Weiteren Zuwachs bekam die DJK mit Beginn des Jahres 1972 mit einer „Frauen-Gymnastik-Abteilung. Damit wurden die Frauen zahlreicher Aktiver noch mehr an den Verein gebunden und die DJK-Familie erheblich gestärkt.
Auch sportlich entwickelte sich die DJK Balzfeld im Laufe der Jahre zu einem viel beachteten Verein im Rhein-Neckar -Kreis.

Nach vielen Höhen und Tiefen ging der Weg ab 1990 stetig nach oben und hatte mit dem Aufstieg in die Kreisliga A- ihren ersten Höhepunkt. Der direkte Abstieg war dabei nur ein leichter Rückschlag, erreichte man mit der erneuten Meisterschaft in der B-Klasse doch ein Jahr später wieder die höhere Weihe. Auch in der neuen Klasse verschaffte sich die DJK Balzfeld recht bald einen Namen und verfehlte 3 mal nur knapp den Aufstieg in die Bezirksliga.

Dieses gelang schließlich in der Spielzeit 2002/2003. Als drittplatzierte gelang Balzfeld der Einzug in diese Spielklasse, womit die Träume zahlreicher Verantwortlicher und Fans in Erfüllung ging.